Ich weiß noch, wie ich vor einigen Jahren meine ersten Aktien gekauft habe. Erst war es etwas chaotisch. Ich hatte noch keine Strategie und wollte es erst einmal ausprobieren. Daher hatte ich auch noch kein Analyse Tool wie Portfolio Performance oder ähnliches.
Doch nach dem ersten Jahr habe ich gemerkt, dass ich ein System benötige und habe mir meine Strategie überlegt. Für mich war der erste Ansatz diese Strategie per Excel darzustellen. Erst durch manuelles Eintragen der Kurse, später mit automatischem Download der Kurse von Seiten wie Boerse.de oder finanzen.net. Doch ich musste feststellen, dass sich meine Strategie ständig weiterentwickelt und sich dies nicht einfach mit Excel darstellen lässt. Excel hat so seine Eigenheiten und wenn sich die Kursseiten irgendwas verändern, funktioniert auch die Synchronisation nicht mehr einwandfrei. Daher habe ich mich nach einem anderen Tool umgeschaut und bin auf das Open Source Programm Portfolio Performance gestoßen und kurz gesagt: ich bin begeistert. Hier kann ich meine verschiedenen Depots nach den verschiedensten Gesichtspunkten analysieren.
Leider sind bei den Brokern meiner Depots nur rudimentäre Übersichten vorhanden, zudem wollte ich kontrollieren ob diese Angaben stimmen. Da ich eine Dividenden Strategie verfolge, ist es für mich auch wichtig zu wissen, wann wieviel Dividende reinkommt, um diese dann wieder zu reinvestieren. Dies ist mit den Anzeigen aus den Depots nicht möglich. Auch wollte ich einen besseren Überblick über die Kosten gewinnen, die ich bisher gezahlt habe. Da all diese Bedürfnisse nach und nach kamen, je mehr ich mich mit dem Thema auseinandersetzte, wurde meine Exceltabelle immer komplexer. Irgendwann hat es mir gereicht, ich wollte keine Zeit mehr unnötig verschwenden und dachte mir, dass gleiche Bedürfnis müssten doch auch andere Aktionäre haben. So bin ich auf Portfolio Performance gestoßen.
Anfangs habe ich gezögert und mich genau informiert, ob es sich für mich überhaupt lohnt alle meine Jahre nachzutragen. Zum Glück habe ich mich dafür entschieden. Es war zwar eine lange Nacht alle Transaktionen der vergangenen Jahre nachzustellen und manuell einzugeben. Doch jetzt ist es einfach über die Entwicklungen, Diversifikation und Kosten den Überblick zu behalten.
Vorteile:
Das Gute ist, dass man die Aktien, die man im Portfolio hat oder in Zukunft haben möchte nicht komplett manuell eintragen muss. Ich verwende dafür Portfolio Report. Hier trage ich den Namen, die ISIN oder WKN ein und ziehe das Wertpapier einfach in mein Programm. Danach muss ich nur noch einige wenige Einstellungen manuell vornehmen. Zum Beispiel die Zuordnung zu den Branchen und Regionen, die ich vorher angelegt habe. Ich benutze z.B. für die Branchen der Aktien das Schema der GICS (Global Industry Classification Standard). GICS ist ein Schema, dass 1999 von MSCI und S&P entwickelt wurde. Portfolio Performance kann auch einfach die historischen Kurse laden. Nachdem die Aktie in meiner Watchlist geladen ist, kann ich Aktienkäufe oder -verkäufe, Dividendenerträge oder Aktiensplits verbuchen.
Ein weiteres positives Feature ist die Übersichtlichkeit, die es durch die unterschiedlichsten Diagramme generiert. Ein Diagramm, könnte z.B. der Kurs einer Aktie im Portfolio über einen Zeitraum x sein, darauf sind nun die Kaufzeitpunkte markiert. So sieht man gut im Nachhinein, ob man zu einem guten Zeitpunkt gekauft hat. Das Programm kann jedoch noch sehr viel mehr.

Man kann sich auch die Performance anzeigen lassen, einmal für sein eigenes Depot und wenn man möchte auch im Vergleich zum Dax oder einem anderen Index. Schöne Kuchendiagramme nach Branchen und Regionen sortiert, sind auch einfach möglich. Diese Art von Diagrammen sieht man oft, wenn man Artikel auf Instagram sieht. Man kann sich auch viele weitere Features plotten lassen, z.B. Volatilität vs. Rendite.
Der größte Vorteil ist, dass das komplette Programm kostenfrei ist. Es wird auch ständig weiterentwickelt und wenn Ihr euch auskennt, könnt ihr euch auch eure eigenen Funktionen programmieren. Einige teilen auch diese weiterentwickelten Funktionen.
Nachteil:
Nach dem Runterladen des kostenlosen Open Source Programms Portfolio Performance, dauert es ein wenig, bis ihr all eure Funktionen eingestellt habt. Wem das Eintragen zu anstrengend ist, kann auch die Funktion des automatischen Erfassens von Dividenden verwenden, in dem ihr die Depotdokumente importiert. Für einige Depot Anbieter geht das (z.B. comdirect oder Maxblue) und es werden immer mehr, ich habe es jedoch nicht probiert.
Fazit:
Was ich wichtig finde: Die Daten liegen lokal auf dem Computer. Es wird nirgends in der Cloud gespeichert oder zur Analyse weitergeleitet. Nur die Kurse werden beim Öffnen automatisch aktualisiert. Auch muss man keine Kontodaten etc. angeben.
Zudem ermöglicht es euch verschiede Depots und Anlageformen in einem Programm zu vereinigen. So habt ihr einen optimalen Überblick über eure Investitionen. Wer möchte kann auch einzelne Tabellen in Excel exportieren, um weitere Rechnungen vorzunehmen. Ich markiere mir z.B. in der Notizzeile wichtige Informationen wie Ex-Tag und wann ich diese Aktie kaufen möchte, damit ich weiterhin meine Strategie verfolge. Benutzt Ihr auch ein Programm? Wie bildet ihr eure Strategie ab?
Risikohinweis:
Die beschriebenen Hinweise im Artikel sichern keine Kursentwicklungen zu. Auch stellen Kennzahlen der Vergangenheit keine Sicherheiten für die Zukunft dar. Bitte bedenkt, dass der Wertpapierhandel an der Börse ein Verlustrisiko birgt.