Mit mehr Konten zu größerem finanziellen Erfolg! – das Mehrkontenmodell

Die Überschrift hört sich im ersten Moment Paradox an. Wie können denn mehr Konten zu mehr Geld führen. Im Zweifel kosten doch mehr Konten auch mehr Geld und Zeit. Aber genau hier liegt die Fehleinschätzung. Auch heute gibt es noch viele Banken, die gebührenfreie Konten anbieten. Wenn ihr euch einmal eure Kontenstruktur aufgebaut habt, ist der Pflegeaufwand minimal. Diese Art des Geldmanagements unterstützt euch dabei der Übersichtlichkeit. Somit ist es ein Baustein, um finanziellen Erfolg zu erlangen.

Zusätzlich zu einem Haushaltsplan hilft es das Geld am Anfang des Monats auf verschiedene Konten zu verteilen. Diese Konten haben alle verschiedene Zwecke. Das wichtigste ist jedoch nicht alle Ausgaben über ein Gehaltsgirokonto abzuwickeln. Dadurch verliert man schnell den Überblick, z.B. welches Geld ist Reserve und welches Geld für die monatlichen Ausgaben gebraucht wird.

Ich habe z.B. ein Konto, auf dem ich spare, ein Konto für meine Investitionen, ein Konto für meine regelmäßigen Ausgaben wie Wohnen, Essen und Versicherungen, ein Konto für meine Prepaid Kreditkarte und ein Steuerkonto für meine Selbstständigkeit. Noch ist mein Sparkonto, dass eigentlich für Notfälle sein soll, nicht vom Sparen für den Urlaub getrennt. Da habe ich jedoch festgestellt, dass ich zu schnell verführt werde zu viel Geld für den Urlaub hinauszunehmen. Daher möchte ich in Zukunft getrennt sparen.

Sparkonto (10% des Nettogehaltes)

Nein es ist kein Sparbuch. Diese Form der Geldaufbewahrung gehört der Vergangenheit an. Ich habe dafür ein extra Girokonto. Die EC-Karte für dieses Girokonto habe ich nie dabei. Auf dieses Geld kann ich also nicht zugreifen, wenn ich gerade unterwegs bin. Also kann ich dieses Geld nicht mal für Spontaneinkäufe ausgeben, denn wenn man gerade im Geschäft ist und man in dem Moment was unbedingt haben möchte, könntet ihr verführt werden, das Geld aus dem Sparkonto auf den Kopf zuhauen. Dieses Konto ist jedoch ausschließlich für Notfälle. Ist die Waschmaschine nun kaputt, überweise ich mir die benötigte Summe auf mein Gehaltsgirokonto. Von dort aus wird nun die Waschmaschine bezahlt.

Ich bin auch kein Fan des Onlinebankings über das Handy. Hier kann man viel zu schnell das Geld hin und her schieben. Dadurch verliert man den Überblick. Ein weiterer Faktor ist für mich die Sicherheit. Seid ihr in einem Öffentlichen WLAN – Netz können die Daten abgegriffen werden. Ich ziehe es daher vor, Finanzgeschäfte daheim am PC zu machen. Hier bin ich viel sorgfältiger und handle dementsprechend durchdachter.

Investitionskonto (10% des Nettogehaltes)

Auf dieses Konto überweise ich einen monatlichen Betrag, den ich investieren möchte. Hierauf landen auch meine Dividendenausschüttungen. Hier entnehme ich nie etwas, sondern sammle das Geld so lange an, bis ich es gebündelt, alle paar Monate investiere.

Der Vorteil ein extra Konto zu haben ist klar, ihr seht genau welche Ausschüttungen ihr bekommt und kommt nicht in Versuchung diese auszugeben. Denn um die Effekte des Zinseszinses zu erfahren, müsst ihr dieses Geld reinvestieren.

Kreditkarte

Dieses Konto ist ein Spaßkonto, aber ich nutze es auch für Online Käufe, Reisen und zum Tanken. Ein kleiner Betrag kommt auf dieses Konto, davon gehe ich z.B. Essen oder ins Schwimmbad. Gerne könnt ihr dieses Spaßkonto auch als Bargeld in eurem Portemonnaie führen. Einfach am Anfang des Monats einen Betrag X abheben. Ich setze dafür weniger als 10 % an. Da es für den Spaß dient, braucht ihr hier nicht genau hinschauen.

Ich habe eine gebührenfreie Kreditkarte der DKB. Mit dieser kann ich weltweit kostenlos bezahlen und Bargeld abheben. Daher benutze ich dieses Konto auch für Reisen und Onlinekäufe. Dafür wird es für den jeweiligen Zweck von mir aufgeladen. Meine Kreditkarte ist eine Prepaid Kreditkarte, was mir dabei hilft nicht mehr Geld auszugeben als ich besitze. Der 500 Euro Kreditrahmen sind nur für den Notfall im Urlaub.

Steuerkonto

Hierrüber buche ich alles was ich für meine Selbständigkeit brauche. Die gebuchten Transaktionen werden mit dem Finanzamt geteilt. Durch die Bündelung ist es einfacher einen Überblick über die Businessausgaben zu halten. Auch ist es für mich einfacher die Steuererklärung zu erstellen, da alles beisammen ist.

Lebensunterhaltskonto

Dieses Konto ist das Wichtigste. Hierauf geht das meiste Geld. Denn von hier wird die Miete bezahlt, die Nebenkosten, Strom, Versicherungen, Einkäufe etc. Also alles was ich für meinen Lebensunterhalt benötige.

Dieses Konto muss meiner Meinung nach nicht extra eröffnet werden, sondern ihr könnt dieses auch von eurem Gehaltskonto erledigen. Aber dann solltet wirklich nur die Summe darauf sein, die für diese Zwecke bestimmt sind. Das ist Geschmackssache, wie es euch am Besten passt.

Wenn ihr mit eurem Partner einen gemeinsamen Haushalt führt, empfehle ich euch das sogenannte Dreikontenmodell. Hier behält jeder seine Konten und zusätzlich wird ein Gemeinschaftskonto eröffnet. Kleiner Tipp: erstellt dieses Gemeinschaftskonto als „Oder“-Konto und nicht als „Und“-Konto. Das heißt über das Geld können beide Partner, ohne Unterschrift des anderen, Transaktionen durchführen. Bei einem „Und“-Konto müsst ihr immer gemeinsam agieren, dass ist im Alltag nicht praktikabel. Bei „Oder“-Konto gibt es jedoch das Risiko, das einer das ganze Geld ausgibt, aber der andere zum Beispiel für den Dispo haftbar gemacht wird. Da hierauf jedoch immer nur einen Teil eures Gehaltes landet, ist es weit weniger risikoreich, als wenn ihr eure Konten komplett zusammenlegt. Ihr behaltet weiterhin eure finanzielle Freiheit und erspart euch das Streitthema NR. 1 in Beziehungen: GELD. Daher einigt euch am Anfang auf die Summe, z.B. einen bestimmten Prozentsatz des Nettogehaltes und welche Kosten als Gemeinschaftskosten angesehen werden.

Ich hoffe ich konnte euch inspirieren eurer Geld aktiv zu managen. Ich finde mehrere Konten, sinnvoll genutzt, sind ein Baustein für den erfolgreichen Vermögensaufbau. Welche Konten für euch wichtig sind, hängt immer ganz stark von eurer individuellen Situation ab. Mit der Zeit kommen wahrscheinlich noch ein paar Konten dazu. Zum Beispiel sollte ich eine Immobile als Kapitalanlage kaufen, wird ein Konto nur für Kosten und Einnahmen für dieses Objekt erstellt.

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