Sparen, aber wie? – Gebraucht vs. Neu

Jeder weiß, es gibt zwei Wege am Ende des Monats mehr Geld zur Verfügung zu haben. Entweder man nimmt mehr ein, oder man gibt weniger aus. Eine Kombination aus beiden wäre natürlich optimal, aber es gibt auch genügend gute Gründe warum man momentan nicht mehr Geld einnehmen kann. Daher ist es meist schneller Geld einzusparen und genau hierzu schauen wir uns ein paar Tipps zum Sparen an. Wobei ihr euch längerfristig auch darum kümmern solltet das mehr rein kommt. 😉 Aber verschiebt das auch nicht auf die lange Bank. Sondern ergreift Möglichkeiten, die sich eröffnen. In meinen Studentenzeiten hatte ich, um mein Einkommen aufzubessern, echt verrückte Nebenjobs.

Zudem habe ich als Student meine eigenen Sparmethoden entwickelt. Auch hier ist es wichtig, dass ihr wisst was ihr ausgebt und was ihr einnehmt. Dabei hilft euch die Erstellung eines Haushaltplans. Am besten geht ihr bei der Suche nach Sparpotentialen systematisch vor. Ich habe mich zum Beispiel an meinem Haushaltsplan entlang gehangelt und mir jeden Punkt genauer angeschaut.

Sparpotential Lebenshaltungskosten:

Hier habe ich festgestellt, dass es ganz einfache Wege gibt, die sogar fast immer besser sind.

Lebensmittel:

Discounter statt Supermarkt ist für mich der super Spar Tipp. Mit diesem Spar Tipp spart ihr nicht nur Geld sondern auch Zeit. Ein Supermarkt hat meist eine richtig große Auswahl. Nicht nur im Sinne von allen möglichen Produkten, sondern sie haben auch mehrere Versionen von einem Produkt. Seien wir mal ehrlich, diese gigantische Auswahl braucht ihr nicht immer. Doch genau diese Auswahl, verleitet euch zu unnötigen Spontankäufen und den Griff zum Markenprodukt (kostet 3x so viel, hat aber ein cooleres Label). Im Supermarkt ständig die günstige Eigenmarke zu suchen, ist anstrengend und zeitaufwendig.

Ich habe mir daher angewöhnt immer zu den gleichen zwei Discountern zu gehen. Je nach Lust und Laune oder nach Angeboten, welche sie gerade führen. Dennoch bin ich ganz klar gegen die Angebotsjagd. Ich gehe nicht in zick Läden und kaufe gezielt nur die Angebote. Das finde ich viel zu zeitaufwendig. Nur weil Tomaten in Laden B 15 ct günstiger sind, mache ich keinen Umweg dorthin. Sondern kaufe in Laden A alles was ich für die Woche brauche. Auch zweifle ich an, dass man mit dieser Methode Geld spart. Ich finde ein gesundes Einkaufsverhalten ist der beste Weg, aber ich blättere trotzdem gerne durch die Prospekte meiner Lieblingsdiscounter. Gefällt mir ein Angebot bei einem der beiden, dann gehe ich diese Woche dort hin.

Der Vorteil bei Discountern ist die geringere Auswahl. Ihr bekommt schneller was ihr wollt und ihr müsst nicht aus 10 gleichen Produkten wählen, sondern zwischen gefühlt 2-3. Man sieht direkt, was die Marke, was Bio und was die Hausmarke ist. Ich greife fast immer zu Hausmarke und bin super zufrieden damit. So habe ich mir über die Jahre meine Einkaufsroutine entwickelt und erledige meine Wocheneinkauf in 15-20 min inkl. dem Anstehen an der Kasse. Denn auch der Bezahlvorgang ist bei Discountern meiner Erfahrung nach effizienter. Probiert es einfach mal selbst für einen Monat aus und vergleicht die Kosten mit den Kosten des Vormonats.

Reparaturen:

Hier überlege ich mir immer, kann ich das selbst machen und ist das sicher. Manche Dinge machen sogar Spaß.

Kleider & Schuhe:

Bei Kleider und Schuhen steckt sehr viel Einsparungspotential. Ganz ehrlich, brauchen wir das fünfte rote Kleid oder das zehnte T-Shirt. Meiner Meinung nach nein. Gefühlt kaufe ich nur ein, weil ich Lust darauf habe und nicht, weil ich es brauche. Ohne das zehnte T-Shirt würde ich ja nicht plötzlich nackig oder in zerrissenen Klamotten auf der Straße rumlaufen. Wenn ihr aber trotzdem was „neues“ haben wollt, vielleicht reicht dann auch etwas, das nur für euch neu ist. Second Hand Kleidung kann auch sehr hochwertig sein.

Ich habe wunderschöne Marken Handtaschen und Kleider, die ich in einem neuwertigen Zustand gekauft habe, für einen Bruchteil des Neupreises. Diese Art von Einkaufen ist nicht nur gut für euer Portemonnaie, sondern auch gut für die Umwelt. Außerdem macht das Einkaufen jede Menge Spaß, trefft euch mit Freunden, um auf Nachtflohmärkte oder kleine private Flohmärkte zu gehen. Zudem gibt es großartige Second Hand Läden, bei denen ihr echt schöne Schnäppchen finden könnt. Ich finde hier geht probieren über studieren.

Schuhe finde ich persönlich schon schwieriger Second Hand zu kaufen. Daher kaufe ich mir lieber gute zeitlose Schuhe und bringe diese regelmäßig zum Schuhmacher. Gerade letztens habe ich meine wunderschönen blauen Stiefel zum Schuhmacher gebracht. Ich habe diese nun 2 Jahre regelmäßig getragen. Dementsprechend sahen die Spitzen und die Absätze schrecklich aus. Der Rest des Schuhes war noch einwandfrei. Eine Reparatur beim Schuhmacher hat 30 Euro gekostet. Die Schuhe sehen nun wieder aus wie neu und sind bequem wie eh und je. Für 30 Euro ist es schwer schöne neue Stiefel zu bekommen, realistischer ist mindestens der doppelte Preis. Also schon einmal die Hälfte gespart.

Sparpotential Wohnen:

Hier habe ich mich auch ganz genau gefragt: was möchte ich? Was brauche ich in der Nähe und wo bin ich bereit mit den Öffis oder dem Auto zu fahren. Für meine Bedürfnisse (Garten) war die Vorstadt optimal. Hier spare ich im Vergleich zu Köln etwa ein Drittel pro Monat.

Auch wechsle ich jedes Jahr den Stromvertrag. Der Wechsel ist nach 30 min abgeschlossen. Vergleichsportale wie Verivox und Check24 unterstützen sehr. Aber das selbständige Wechseln geht schnell. Vergangenes Jahr hatte ich Aldi Grünstrom, das Angebot war günstiger als bei den Vergleichsportalen. Die Vergleichsportale listen nur die Anbieter, welche dafür bezahlen. Ich kündige immer 3 Monate vor Ablauf, Aboalarm macht es einfach. Mein Kalender erinnert mich immer rechtzeitig, damit ich die Fristen nicht verpasse. Am besten gleich bei Vertragsabschluss eintragen. So kann ich jedes Jahr den Neukundenrabatt mitnehmen. Das spart ca. 200 Euro im Jahr.

Sparpotential Familie:

Viele Dinge wie Bücher oder Spielzeug braucht man nicht unbedingt neu kaufen. Manchmal ist auch leihen eine gute Option. Vor allem für Bücher lohnt es sich zur Bibliothek zu gehen.

Ich spare bei den Lernmaterialen für die Uni. Vieles kann man online über die Bibliotheken abrufen und was online nicht verfügbar ist leihe ich mir aus. Fachbücher kosten locker 80 bis 250 Euro. Hätte ich mir für jeden Kurs die Bücher inkl. Zusatzmaterial gekauft, wäre dies ziemlich ins Geld gegangen.

Sparpotential Versicherungen:

Hier lohnt es sich eure Versicherungen zu prüfen und hierbei solltet ihr euch überlegen was ihr wirklich braucht. Spart jedoch nicht an der falschen Stelle. Eine Hausrat- und Haftpflichtversicherung gehört meiner Meinung nach zu den Basis Versicherungen. Aber auch hier kann man vergleichen.

Sparpotential Auto:

Hier steckt jede Menge Sparpotential. Braucht ihr wirklich eins oder sogar zwei? Falls nein. Dann holt euch keins oder reduziert. Ein Auto kann euch locker 500 Euro im Monat kosten. Vor allem in der Stadt, bzw. der Nähe einer größeren Stadt, gibt es reichlich Carsharing Angebote. Bei so einer Summe, könnt ihr euch regelmäßig ein Carsharing Auto leihen und bezahlt immer noch weniger. Hier lohnt es sich, ganz genau nachzurechnen, ob es sich bei eurem Nutzungsverhalten lohnt. Wer trotzdem nicht auf ein Auto verzichten möchte und gerade auf der Suche nach einem neuen Auto ist, der sollte nach einem gebrauchten Auto ausschauhalten. Bei einem 4 Jahre alten Auto hat das Auto den größten Wertverlust bereits hinter sich. Oft wird nämlich der Wertverlust bei den Kosten pro Monat vergessen. Jedoch ist dieser, vor allem bei Neuwagen, nicht zu vernachlässigen.

Ich wechsle den Versicherungstarif nicht so häufig. Ich habe mir anfangs eine für mich gute Versicherung ausgesucht, diese habe ich vor zu behalten. Jedoch werde ich nach ein paar Jahren überprüfen, ob ich noch eine Vollkasko Versicherung brauche. Meine ADAC Mitgliedschaft ist noch ein Überbleibsel aus der Zeit als ich noch ein 20 Jahres altes Auto gefahren bin. Damals war ich Stammkunde. Lol So oft wie ich eine Panne hatte, weil die Batterie tot war oder andere Kleinigkeiten. Ich überlege momentan ob ich sie weiterhin brauche. Hier gäbe es definitiv Einsparpotential von meiner Seite.

Auch beim Tanken kann ich jede Menge sparen. Das einfachste ist, weniger zu Fahren. Ich fahre vor allem in die Stadt gerne mit Öffis. Auch kann ich viele Dinge fußläufig oder mit dem Fahrrad erledigen. Daher überlege ich mir immer, ob es wirklich nötig ist das Auto zu verwenden. Und wenn ich Auto fahre, fahre ich gemächlich. Auf der Autobahn kommt man auch mit 120 km/h ans Ziel. Nicht an jeder Ampel muss ich einen Rennstart hinlegen und meine Gänge müssen nicht voll ausgereizt werden. So verbrauche ich weniger Sprit. Gut für die Umwelt und den Geldbeutel.

Sollte ich dann Tanken gehen, dann tanke ich nicht zu den Pendlerzeiten. Meistens Tanke ich nach 19 Uhr. Hierbei kann man locker 10 ct/l sparen. Auch checke ich bei billiger-tanken.de die Tankstellen, an denen ich eh vorbeifahre. So spare ich mir ohne Umweg nochmal 1-2 ct/l. Einen Umweg wegen ein paar Cents mach ich nicht. Ihr könnt euch ausrechnen wie viel ihr pro Liter spart und wie viel Sprit ihr pro km braucht. Meist lohnt sich kein großer Umweg.

ÖPNV:

Im Nahverkehr habe ich zum Glück das Studententicket. Für Fahrten mit der DB checke ich immer mehrere Möglichkeiten. Manchmal reicht auch der Nahverkehr mit Benutzung des Länderticktes. So kann man je nach Strecke und Personenanzahl sehr viel sparen.

Elektronik:

Ich wechsle meinen Handyvertrag alle 2 Jahre. Die Preise von Flatrates fallen, die Anbieter überbieten sich ständig mit neuen Angeboten. Daher kann ich dadurch meist die Kosten des Vertrages senken und die Leistung erhöhen. Auch solltet ihr Checken ob ihr alle Abos braucht, denn auch Kleinvieh macht Mist. Denn Internetvertrag für meinen Hausanschluss wechsle ich nicht. Ich habe mich anfangs umfassend informiert und mich für die Leistung entschieden. Hier ist mir das Risiko zu hoch 1 Monat ohne Internet zu sein. Wer sagt, no Risk no Fun, hier gibt es sicherlich auch Einsparpotentiale.

Hobbies:

Kündigt euren Fitnessstudio Vertrag, wenn ihr ihn nur als Alibi habt, das gleiche gilt für Weight Watchers etc. Das sind kosten die könnt ihr euch sparen und ihr müsst dafür noch nicht einmal irgendetwas ändern. Bei vielen Gilt: das ist mein Hobby, dafür gebe ich gern viel Geld aus. Aber auch hier könnt ihr überprüfen, braucht ihr das unbedingt und wenn ja, muss das neu sein? Ebay Kleinanzeigen, Facebook Marketplace, Shpock und andere Portale bieten vieles an. Auch bei Reisen kann gespart werden, muss zur Hauptreise zeit vereist werden? Muss es das 3 Sterne Haus sein? Ist nicht auch Airbnb mit Selbstversorgung oder ein Hostel ein Abenteuer? Auch hier gilt Preisevergleichen und Mietwagen im Vorausbuchen.

Sparen und Investitionen:

Hier überprüfe ich einmal im Jahr ob ich noch an alle Positionen in meinem Aktienportfolio glaube und ob Anpassungen vorgenommen werden müssen.

Sonstige Ausgaben:

Möbel, Deko etc. lässt sich hervorragend Second Hand Kaufen. Diese Sachen verlieren so stark an wert bei gleichbleibender Qualität, dass es sich meiner Meinungen lohnt gebraucht zu kaufen.

Bei Spontankäufen warte ich mind. 10 min. Nach dieser Zeit ist meist der Drang es unbedingt zu kaufen weg. Und wenn er nicht weg ist, der Kauf aber teuer wäre, denke ich mir, das kann ich auch morgen oder in einer Woche kaufen. Meist ist mir bis dann klar geworden, dass das ein unnötiger Kauf gewesen wäre und ich bin im Nachhinein froh, dass ich dafür kein Geld verschwendet habe.

Ich hoffe ich konnte euch ein paar Tipps geben, die euch beim Sparen helfen. Alles was ihr nicht für unnötiges Zeugs ausgibt könnt ihr zum Investieren in eure Zukunft verwenden. Und falls ihr in der Vergangenheit viel Unnötiges Zeugs gekauft habt, könnt ihr es verkaufen und das Geld als Startkapital für euren Aktieneinstieg nutzen.

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