US Aktien – Hier gibt es einige Besonderheiten

US-Aktien sind ein wichtiger Bestandteil eines diversem Aktien Portfolios. Die US-Aktien haben einige Eigenheiten, die ich euch heute vorstellen möchte. Eine sehr positive Eigenschaft ist, dass meist quartalsweise gezahlt wird. Das finde ich besonders angenehm. Die meisten deutschen Aktien zahlen leider nur jährlich. Daher verändert sich der Kurs auch nicht so stark rund um die Dividendenzahlung. Es wird nämlich weniger spekuliert. Auch sehe ich das Wechselkursrisiko nicht so hoch an. Warum? Dies könnt ihr in diesem Artikel lesen.

Wechselkurs – Risiko oder Chance?

Wenn ihr Aktien außerhalb des Euroraums kauft, dann geht ihr ein „Wechselkursrisiko“ ein, da z.B. amerikanische Aktien in Deutschland in Euro gehandelt werden. Dennoch wird der Umrechnungskurs von Dollar in Euro i.d.R. nicht ausgewiesen. Das ist daher etwas unübersichtlich für euch als Anleger.

Als Faustregel für den Zusammenhang gilt:

Ist der Dollar stark und man möchte Aktien von US Unternehmen verkaufen, erzielt man einen geringeren Erlös als in einer starken Europhase. Das bedeutet auch, dass falls der Dollar im Vergleich zum Euro steigt, steigen die US-Aktienkurse weniger stark. Umgekehrt gilt natürlich auch, dass wenn der Dollar schwächelt, steigen die US-Aktienkurse stärker.

Der gleiche Zusammenhang gilt auch für Dividenden. Die Dividenden von US-Aktien bekommt ihr immer in US-Dollar ausgezahlt, diese werden im Anschluss in Euro umgerechnet. Daraus ergibt sich der Betrag, den ihr versteuern müsst.

Für ein kleines Rechenbeispiel nehmen wir an, dass ihr Dividenden in Höhe von $1000 von einem US-Unternehmen bekommt. Bei der ersten Dividendenzahlung ist der Wechselkurs von Euro zu Dollar 1,12 Euro. Hier wäre dann die Dividende vor Steuern: 893 Euro. Liegt nun bei der zweiten Dividendenzahlung der Wechselkurs bei 1,08, wäre die Dividende vor Steuern: 926 Euro. Das bedeutet 33 Euro mehr Dividende bei einem etwas geringeren Wechselkurs.

Je mehr der Dollar an Wert verliert, desto größer wird der Auszahlungsbetrag. Finanzpolitisch wünscht sich die USA einen schwachen Dollarkurs. Denn eine schwache Währung unterstützt den Export. Somit sinkt der Euro/Dollar Wechselkurs in der Tendenz eher (seit 2008 ist ein klarer Abwärtstrend zu erkennen). Das bedeutet im Umkehrschluss für euch, ihr bekommt mehr bei einer Dividendenzahlung. Also ist der Wechselkurs bei Dividendenzahlung auch eine große Chance.

Dies kombiniert mit der Tatsache, dass es viele qualitativ hochwertige US-Firmen (z.B. die Dividenden-Aristokraten) gibt, die jährlich wachsen und ihre Dividende erhöhen. Hier profitiert ihr also als Europäer doppelt.

Diversifikation:

In den USA sitzen sehr viele Marktführer aus den verschiedensten Branchen. Hier ist die Mehrheit des Dividenden-Adels angesiedelt. In dem Artikel über Dividenden Aristokraten und Dividenden-Könige lest ihr mehr darüber. Mit zusätzlichen Aktien aus den US erweitert ihr euer Portfolio mit einer weiteren Währung (US-Dollar) und einem weiteren Land. Worauf ihr noch beim Portfolio Aufbau achtet solltet, lest ihr hier.

Anderer Umgang von Politik/Gesellschaft:

In den USA ist man gegenüber Aktionären sehr positiv, von Seiten der Politik und der Gesellschaft, eingestellt. Es hält sich immer noch das Gerücht, dass die meisten Amerikaner Aktien besitzen würden, obwohl es nur ein wenig mehr als 10% sind. Trotzdem ist dort die Akzeptanz von Dividendenausschüttungen groß. Diese Eigenschaft bewährt sich vor allem auch in Krisenzeiten, wenn über Dividendenkürzungen/ -streichungen bei uns diskutiert wird.

Kauf über Börse oder doch außerbörslich?

Ich habe am Anfang den Fehler gemacht und habe über die Börsen (z.B Xetra) gekauft. Diese haben jedoch im Vergleich zu den außerbörslichen Anbietern eine hohe Gebühr. An der Börse wird der niedrigere Preis im Vergleich zum außerbörslichen Anbieter gehandelt. Da die außerbörslichen Anbieter, Aktien zu Festpreisen anbieten, die Sie später an der Börse einkaufen müssen. Diese Preise können sich bis zum Nachkaufzeitpunkt verändern, dadurch geht der außerbörsliche Anbieter ein Risiko ein. Zudem möchte er Geld verdienen, deshalb verlangt er einen Ausgabezuschlag auf den aktuellen Kurspreis. Ich vergleiche diesen Kurs mit dem aktuellen Kurs an der Börse. Ich habe mir persönlich einen Grenzwert für den Aufschlag von 0,50 ct pro Aktie gesetzt. Sollte dieser nun Aufschlag geringer sein als 0,50€ kaufe ich außerbörslich. Denn ich kaufe meist in geringer Stückzahl, spare aber rund 8 Euro an Gebühren im Vergleich zum Kauf bei Xetra. Bei kleinen Kaufmengen <16 Stück bin ich deshalb günstiger. Ein weiterer Faktor, der den Preis beeinflusst, ist das Handelsvolumen und der Handel an der US Börse. Daher ist es besser während dessen Öffnungszeiten zu kaufen. Also zwischen 15 und 17 Uhr unserer Zeit. Dies solltet ihr auch beachten, wenn ihr außerbörslich oder an einer deutschen Börse kauft.

Dividenden Stichtage?

Wenn ihr kurz vor der Dividenden Auszahlung kauft, solltet ihr auch die rechtliche Situation beachten. In Deutschland müsst ihr die Aktie spätestens am Tag der Hauptversammlung (HV) im Depot haben, um die Dividende zu bekommen. Falls ihr von eurem Stimmrecht gebrauch machen wollt, müsst ihr 21 Tage vor der HV die Aktie besitzen. In den USA ist es etwas komplizierter. Hier dauert es 3 Tage bis eine Aktie in euerem Depot ist. Wenn ihr Dividende bekommen möchtet, müsst ihr die Aktie am Record Date im Depot haben, denn er ist der Stichtag für die Dividendenberechtigung. Das Ex-Dividend Date liegt zwei Tage vor dem Record Date. Ab diesem Tag handelt die Aktie ohne Dividendenberechtigung. Am Dividend Date wird nun die Dividende tatsächlich ausgezahlt. Um keine Fristen zu verpassen solltet ihr die Aktien bereits am Ex-Dividend Date im Depot haben. Bei US-Aktien kann es sein, dass der Record Date ca. 1 Monate vor dem Dividend Date liegt.

Ich hoffe, ich konnte euch zeigen warum US Aktien so interessant sind. Vor allem Aktien Anfänger können sich mit soliden Aktien, wie z.B. Johnson & Johnson, Coca-Cola und 3M, eine standfähige Portfolio Basis aufbauen. Da in USA eine Vielzahl an Unternehmen Spitzenpositionen einnehmen, gibt es eine große Auswahl.

Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte:

Ich halte unmittelbar Positionen über einige in diesem Blogbeitrag angesprochenen Wertpapiere; welche aufgrund dieses Beitrages von etwaigen Kursentwicklungen profitieren können.

Risikohinweis:

Die beschriebenen Hinweise im Artikel sichern keine Kursentwicklungen zu. Auch stellen Kennzahlen der Vergangenheit keine Sicherheiten für die Zukunft dar. Bitte bedenkt, dass der Wertpapierhandel an der Börse ein Verlustrisiko birgt.

Schreibe einen Kommentar